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18.7.

18.7.

Auf dem Heimweg vom Waldbad ging die Sohle meiner Sandale entzwei. Ein Ermüdungsbruch (ich selbst hätte noch ewig und drei Tage so weitergekonnt). Erinnerte mich freilich an meine Lieblingsszene, in der Patrick Bateman einen Sommer in den Hamptons verbringt mit zwei Frauen, die er als «Hardbodies» bezeichnet, und vor Ennui andauernd einkaufen fährt, bis seine Kreditkarte sich beim Zahlen entzweit — Ermüdungsbruch auch dort, im Reich der Fiktion.

Gestern ging ich während des Sonnenuntergangs bergauf von Mitte aus, quer über die Torstraße und immer weiter die Choriner Straße entlang. Das Laub war trocken, es ging ein schöner Wind, kaum mehr als eine Brise, aber die Blätter wurden mir von ihm entgegen geweht als wäre schon Herbst.

Der Herbst des Lebens vielleicht, aber meiner ganz bestimmt nicht.

All überall sah ich Lokale, die hatten ihren vom Ordnungsamt genehmigten Freiraum vor der eigenen Tür zum aus München abgeschauten Schanigarten erweitert. Mt sämtlichen von dort schon bekannten Hässlichkeiten hierher importiert. Samt Publikum offenbar. Zwischen den Tischen entlang der Zionskirchstraße ragte ein Stiel auf, an dem ein leuchtkasten befestigt war, dessen Glühbirnen die Worte «Aperol Spritz» ergaben.

Früher dachte ich mal, ich würde wie Magnum im Alter. Aber ich bin Higgins geworden. Man weiß halt vorher nicht, was kommt.

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